Die sozialen Bewegungen und der demokratische Wandel in Oaxaca

  Am 24. November 2010 präsentierte die NGO Educa eine hochaktuelle Analyse über die sozialen Bewegungen Oaxacas und deren Einfluss auf den demokratischen Wandel im südlichen Bundesstaat Mexikos, in welchem am 1. Dezember erstmals ein Gouverneur das Amt übernehmen wird, der nicht von der PRI ist.

Der Bericht »Die sozialen Bewegungen und der demokratische Wandel in Oaxaca« ist eine Art politische Bilanz, welche die sozialen Bewegungen anhand ihrer Geschichte charakterisiert und ihren Beitrag zum demokratischen Wandel beschreibt. Untenstehend die deutsche Übersetzung des Abstracts sowie der Link auf das gesamte Dokument als PDF in Spanisch:

Bericht-Download (spanisch):
Los Movimientos Sociales y el Cambio Democrático en Oaxaca 2010
http://www.educaoaxaca.org/images/informe-final-los-mov-soc-04-10-10.pdf

Abstract des Berichts »Die sozialen Bewegungen und der demokratische Wandel in Oaxaca«

• Educa apelliert an alle sozialen Akteure, eine politische Agenda für die demokratische Transition aufzustellen.
• Die sozialen Bewegungen sind ein Schlüssel für die Verdrängung des autoritären Regimes.
• Die BürgerInnen sind der zentrale Akteur für den politischen Wandel in Oaxaca.

In den letzten Jahren entstanden in Oaxaca eine Reihe von lokalen und regionalen sozialen Bewegungen, die in der historischen Kontiunität der sozialen Prozesse der letzten vier Jahrzehnte stehen. Diese Bewegungen sahen sich mit politischen, kulturellen, sozialen und agrarischen Konflikten konfrontiert. Dennoch gelang es ihnen im Verlaufe der Zeit, sich zu behaupten, eine eigene Identität als Bewegungen zu konsolidieren und eigene Formen der sozialen und politischen Organisation zu kreieren.

Die Konstruktion dieser sozialen Prozesse wird im Bericht »Die sozialen Bewegungen und der demokratische Wandel in Oaxaca 2010« analysiert. In der Studie sind die grossen historischen Etappen dieser Kämpfe identifiziert: Die Entstehung der sozialen Bewegungen, die Bewegung der LehrerInnen, die indigene Bewegung, das Aufkommen der Zivilgesellschaft sowie die Versammlung der Völker von Oaxaca (APPO). Ebenfalls werden Ursprung, Forderungen und die hauptsächlichen Resultate präsentiert. Der Bericht bietet eine präzise Analyse der aktuellen Konflikte, der Identität der darin involvierten sozialen Bewegungen und ihrer komplexen politischen Allianzen.

Viele werden sich fragen, welches der Einfluss der sozialen Bewegungen beim Sieg der Oppositionsallianz in den vergangenen Wahlen in Oaxaca war. In welchem Umfang trugen diese Bewegungen durch den öffentlichen Protest und die Forderung nach einer Demokratisierung zum Bruch des autoritären Regimes bei? Der vorliegende Bericht zeigt: Das politische Handeln der sozialen Bewegungen war für den Sieg der Opposition von fundamentaler Bedeutung. Und wenn man diesen Moment als Kulminationspunkt eines fast vierzig Jahre dauernden Prozesses der Mobilisierung und des Kampfes versteht, dann können wir bestätigen, dass es diesen Bewegungen mit all ihren Schattierungen (indigen, gewerkschaftlich, populär, studentisch, zivilgesellschaftlich, parteipolitisch) gelang, das alte autoritäre Regime via die Wahlurnen zu verdrängen.

Ausserdem hier noch die Empfehlung, »La Minuta« zu abonnieren, das spannende tägliche Infomail über die sozialen Bewegungen in Oaxaca und darüber hinaus (auch Nachrichten über soziale Bewegungen in Europa sind willkommen!).

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